Kollmann - Geschichte

Foto Kollmann

Das Eisacktal war schon seit jeher ein bedeutendes Durchzugsgebiet. Mit diesem Umstand hängt auch die Entwicklung der Barbianer Fraktion Kollmann eng zusammen, da sie im Tal am rechten Ufer des Eisacks liegt. Bereits zur Römerzeit (15 v. Chr. – 476 n. Chr.) soll sich hier eine Siedlung mit Namen „Sublavio“ befunden haben. Wertvolle Erkenntnisse über die Römer zog man auch aus den Funden, die 1927 beim Bau des Staubeckens zutage kamen. Kollmann war zudem Ausgangspunkt der sogenannten „Kaiserstraße“, die über den Ritten nach Bozen führte, da die Eisackschlucht ab Kollmann bis Kardaun meistens nicht passierbar war. Viele Reisende und über 60 Kaiserzüge wählten diesen anstrengenden Anstieg bis nach Rotwand, Lengstein und Lengmoos auf ihrer Reise nach Rom zur Krönung und natürlich auch auf dem Rückweg. In diesem Zusammenhang könnte man auch die ehemalige Bezeichnung Kollmanns sehen: 1217 wird dieses Gebiet nämlich als „Rittenfuoz“ bezeichnet. Colman taucht um 1355 auf: „hof datz Rittenfuoss den der Kolman baut“. Der Name dieses Mannes wurde dann wohl als Bezeichnung für die ganze Siedlung verwendet.

1314 ließ der Bozner Kaufmann Heinrich Kunter einen Weg durch die Eisackschlucht anlegen, den sogenannten „Kuntersweg“, der 1480 zu einer bequemen Fahrstraße ausgebaut wurde. Daraufhin wurde von Herzog Sigismund im Jahre 1483 in Kollmann eine Zollstation erbaut, die seit 1850 Friedburg genannt wurde und sich heute in privaten Händen befindet und als Gastbetrieb geführt wird. Das Zollamt wurde 1829 aufgelassen.

Kollmann wurde von vielen berühmten Persönlichkeiten in ihren Reiseberichten erwähnt, nicht zuletzt von Goethe in seiner Italienischen Reise. Wegen der großen Entfernung zur Kirche von Barbian erhielt Kollmann 1692 einen eigenen Priester und 1841 wurde die Errichtung einer von Barbian völlig unabhängigen Lokalie genehmigt.

Von Trauer und Leid wurde der Ort in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1891 heimgesucht. Der Ganderbach stürzte, nach einem gewaltigen Wolkenbruch am Rittner Horn, mit unvorstellbarer Wucht gegen Kollmann. Er begrub 13 Häuser und tötete 33 schlafende Bewohner.